Abolitionismus: Tierausbeutung abschaffen, nicht reformieren

Abolitionismus bedeutet Abschaffung. Analog zum historischen Abolitionismus (der Abschaffung der Sklaverei) wird damit heute die Forderung nach Abschaffung der Tierausbeutung und Etablierung von Tierrechten bezeichnet. Er richtet sich gegen den Reformismus, der durch den Neuen Tierschutz vertreten wird (siehe Basisinformationen). Der Veganismus ist die persönliche Basis eines jeden Tierrechtlers.

28. Februar 2010

[Rezension] Gary Steiner: Anthropocentrism and Its Discontents

Gary Steiner: Anthropocentrism and Its Discontents. Animals and their Moral Status in the History of Western Philosophy, University of Pittsburgh Press, Pittsburgh 2005
Gary Steiner ist Professor für Philosophie an der Bucknell Universität und veröffentlichte bereits einiges über Ethik-Theorie, zuletzt wieder auch mit Tierrechtsbezug ("The Moral Status of Animals"). Letztes Jahr ist er durch seinen proveganen Artikel "Animal, Vegetable, Miserable" in der New York Times aufgefallen (er selbst ist auch Veganer).
Anthropozentrismus, schreibt Steiner in der Einleitung, ist die Haltung, die grundlegend beinhaltet, menschliche Existenz als höherwertiger denn nichtmenschliche Existenz zu betrachten. Ein Hauptargument von den Stoikern bis Kant war: "that all and only human beings are worthy of moral consideration, because only human beings are rational and endowed with language", nur Menschen seien zu Selbstbestimmung und moralischer Verantwortung fähig.
 
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11. Februar 2010

[Pressespiegel] Buddhistische Tierversklavung

Buddhismus ist die tierfreundlichste Religion und Buddhisten selbstverständlich Veganer*? Dieser Mythos ist schon lange nicht mehr aktuell. Auch buddhistische Mönche essen "Fleisch", solange sie die Tiere nicht selbst getötet haben, sondern die Arbeit von anderen erledigt wurde. Die Reinkarnation als Tier ist – wie im Hinduismus – eine Strafe und daher alles andere, als ein Zeichen der Gleichwertigkeit von menschlichen und nichtmenschlichen Tieren.

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6. Februar 2010

Darwintag 12. Februar 2010

Am 12. Februar ist Darwin-Tag (anläßlich des Geburtstags des Begründers der Evolutionstheorie, Charles Darwin).

Wie in jedem Jahr ruft antitheismus.de daher dazu auf, gerade zu dieser Gelegenheit vermehrt Darwin-Fische zu verbreiten. Darwin-Fische sind eine Reaktion auf die nahezu allgegenwärtige christliche Bildpropaganda, die neben Splatterskulpturen ("Kruzifixen") überwiegend als Ichtys-Symbol, als stilisierter Fisch (oft mit der Inschrift "Jesus") vor allem als Autoaufkleber zu finden ist. Der Darwin-Fisch dagegen ist evolviert, weiterentwickelt: er verfügt in den meisten Varianten über Beine oder über eine Denkblase, die dem Glauben diametral gegenüberstehende Denkfähigkeit repräsentiert.

Immer mehr Menschen, denen nicht jegliche Bildung verwehrt wurde, ist klar: wir sind keineswegs durch einen Schöpfungsakt eines Demiurgen, eines mit magischen Kräften ausgestatteten (jedoch offenbar selbst oft keines Schöpfers bedürfenden) Handwerkers wie Jahwe, Allah, Brahman, Rangi und Papan, Ahura Mazda oder auch des Osterhasen oder des fliegenden Spaghettimonsters entstanden (schon deshalb, weil diese alle gleichermaßen ihrerseites Geschöpfe menschlicher Phantasie sind), sondern haben uns durch Evolution entwickelt.

Das Bewußtsein dafür, dass Menschen und Affen gemeinsame Vorfahren haben (populär fälschlich als "der Mensch stammt vom Affen ab" verkürzt), wächst: laut einer demoskopischen Umfrage vertraten 2009 fast zwei Drittel (63%) aller Deutschen diese Ansicht, was einen kontinuierlichen Anstieg der Vernunft seit 1970 (38%) bedeutet. Beängstigenderweise bestritt auch im 21. Jahrhundert jedoch immer noch jeder fünfte Deutsche eine Verwandtschaft zwischen Menschen und Affen, jeder dritte Katholik (32%) und jeder fünfte Protestant (21%) vertraten die kreationistische Auffassung: "Der Mensch wurde von Gott geschaffen, wie es in der Bibel steht." und ordnete sich somit geistig dem finsteren Mittelalter zu (das das Attribut "finster" immerhin der damals noch viel stärkeren Hegomie der Kirche verdankt).

Quelle der Zahlen: MIZ 2/09
Darüberhinaus leugnen noch fast alle Speziesisten, was mittlerweile in jedem seriösen Werk der Biologie zum Thema nachzulesen ist: Menschen sind Affen, Menschenaffen w Bonobos, Schimpansen, Gorillas und Orang Utans; Menschen und andere Affen haben gemeinsame Vorfahren.

Ist das ein Wunder, in einer Gesellschaft, in der die Bundesministerin für "Forschung und Bildung[sic!]", Annette Schavan (CDU) zugleich Honorarprofessorin für Katholische Theologie[sic!] an der Freien[sic!] Universität Berlin ist, Vizepräsidentin des Zentralkomitees der Deutschen Katholiken etc. war? Einer Gesellschaft, in der einer der mächtigsten Männer der Welt, Führer der katholischen Christenheit, der amtierende Papst Joseph Ratzinger alias Benedikt XVI. im vergangenen Jahr beklagte, dass "im öffentlichen Leben sich das Vertrauen in den wissenschaftlichen und den wirtschaftlichen Fortschritt behauptet" habe und der 1990 den Inquisitionsprozess gegen Galileo Galilei als "gerecht" und "vernünftig" bezeichnete? Einen Prozess, weil dieser das kopernikanische Weltbild vertrat, nach dem die Erde sich - kaum zu glauben für geo- und anthropozentrische Theisten - um die Sonne dreht, was natürlich dem biblisch festgehaltenen Glaubenssystem von einer unbeweglichen Erde widerspricht (vgl. 1 Chr 16:30 (VUL), "terra ipse enim fundavit orbem inmobilem", auch wenn neuere "Übersetzungen" das zu vertuschen versuchen), einer Weltsicht, die Jahrtausende zuvor zusammen mit den Grundlagen des christlichen Gottesbildes ungebildete Wüstennomanden halluziniert hatten.

Es gilt also, Zeichen zu setzen gegen diese Hindernisse auf dem Weg in eine von (wirklicher) Wissenschaft und Vernunft geprägten Gesellschaft, Zeichen, die auch in diesem Jahr wieder auf antitheismus.de dokumentiert werden sollen: eben beispielsweise Darwin-Fische.

[3918 Anschläge. Bei redaktioneller Verwendung wird ein Belegexemplar oder Hinweis erbeten. Fotos können in hoher Auflösung kostenfrei zur Verfügung gestellt werden. Diese Pressemitteilung ist zu finden unter http://antitheismus.de/archives/185-Darwintag-12.-Februar-2010.html .]

[Quelle: http://antitheismus.de/archives/185-Darwintag-12.-Februar-2010.html]