Abolitionismus: Tierausbeutung abschaffen, nicht reformieren

Abolitionismus bedeutet Abschaffung. Analog zum historischen Abolitionismus (der Abschaffung der Sklaverei) wird damit heute die Forderung nach Abschaffung der Tierausbeutung und Etablierung von Tierrechten bezeichnet. Er richtet sich gegen den Reformismus, der durch den Neuen Tierschutz vertreten wird (siehe Basisinformationen). Der Veganismus ist die persönliche Basis eines jeden Tierrechtlers.

22. Dezember 2011

[Rezension] Christian Vagedes: veg up. die veganisierung der welt

Christian Vagedes: veg up. Die veganisierung der Welt, 1. Auflage Sichtverlag, 2011 Kiel

Christian Vagedes, Gründer der sgn veganen Gesellschaft Deutschland versucht mit seinem Buch „veg up. die veganisierung der welt“ zu zeigen, dass und warum die Welt vegan wird und dass dies schon diversen Persönlichkeiten – von Naturwissenschaftler wie Charles Darwin und Leonardo da Vinci, bis hin zu Esoterikern wie Rudolf Steiner, Wilhelm Reich; und diversen weiteren – bekannt war.
Einleitend erklärt Vagedes, dass er insbesondere in der westlichen Welt eine Aufbruchstimmung in Richtung vegane Gesellschaft sehe und prognostiziert, dass die Zahl der Veganer in Deutschland noch in diesem Jahrzehnt die Millionengrenze überschreiten werde.

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8. Dezember 2011

Internationaler Tierrechtstag - 10. Dezember 2011

Am 10. Dezember ist der internationale Tag der Tierrechte. Anlaß für Tierrechtsinitiativen wie Maqi, nachdrücklich auf die aktuelle Tierrechtssituation hinzuweisen.

Hühner Fünfzig Jahre nach der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte am 10. Dezember 1948 wurde der Tag der Menschenrechte zum Tag der Tierrechte erweitert, um deutlich zu machen, dass Rechte unabhängig von der Spezies notwendig sind, da Speziesismus, analog zu Rassismus, Sexismus usw., eine Form der Diskriminierung aufgrund ethisch irrelevanter Eigenschaften ist.
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23. November 2011

Evolutionstag 2011





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13. November 2011

Newsletter vom 12. November 2011


Neu bei antiSpe (http://antispe.de / http://antispeziesismus.de):
Neue Essays:

"Der größte Sieg des Tierschutzes / Das Verbot der Legebatterien und seine Folgen". → Essays bzw. http://antispe.de/txt/legebatterieverbot.html
"Fleisch, in dem noch Blut ist. Wie Juden und Moslems zu Nichtmenschen stehen". → Essays bzw. http://antispe.de/txt/blut.html
"Neuer Tierschutz – Anspruch und Wirklichkeit". → Essays bzw. http://antispe.de/txt/neuer-tierschutz.html

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4. November 2011

Aktion zum Weltvegantag 2011

Auslegeaktion Weltvegantag 01.11.11 Auslegeaktion Weltvegantag 01.11.11Am 01.11.11, dem diesjährigen Weltvegantag, klärten Aktivsten der Tierrechtsinitiative Maqi darüber auf, was Unveganismus anrichtet. In Kassel konfrontierten sie dazu die Passanten mit den Leichen ihrer Opfer. Auf einem Eierkarton lag die einer Henne, die sie am Wochenende bei einer Tierbefreiung teils skelettiert zwischen den noch lebenden Hennen auf dem Boden einer der von Tierschützern als Alternative zur sogenannten Käfighaltung gepriesenen Eierproduktionsanlage, in diesem Fall einer Bodenhaltung, gefunden hatten. Zwei tote Ferkel stammten aus der Mülltonne einer Mastanlage, aus einer anderen für "Geflügel" kamen "Schlachtabfälle": Köpfe und Füße von Vögeln.

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30. Oktober 2011

Tierbefreiung: 10 Hühner gerettet


In der Nacht zum Sonntag befreiten Aktivisten der Tierrechtsinitiative "Maqi – für Tierrechte, gegen Speziesismus" zehn sogenannte Legehennen aus einer Bodenhaltung.

Auch wenn diese zehn Tiere den Rest ihres Lebens in größtmöglicher Freiheit verbringen können, so werden die Tiere, welche von den Tierbefreiern zurückgelassen werden mussten, weiterhin von Vegetariern und anderen Unveganern ausgebeutet: Zu der Anlage gehört auch ein "Hofladen", in der der Betreiber neben Leichen und Eiern auch Produkte daraus (wie Eiernudeln und Eierlikör) verkauft, so dass die Verbraucher ihre Tierausbeutungswaren guten Gewissens beim "Bauern von nebenan" kaufen können, ohne zu sehen oder sehen zu wollen, was dahintersteckt.


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29. Oktober 2011

Weltvegantag 2011


Am 1. November ist Weltvegantag, geeigneter Anlaß für Tierrechtsorganisationen wie "Maqi - für Tierrechte, gegen Speziesismus" darüber aufzuklären, was Unveganismus anrichtet: "Wer nicht vegan lebt - auch Vegetarier - ist für die Ermordung unzähliger Tiere verantwortlich", so Achim Stößer von Maqi, "obwohl diese einfach zu vermeiden wäre."




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16. Oktober 2011

[Rezension] Marc Pierschel: Vegan!


Eine deutsche aktuelle deutsche Einführung in den Veganismus in Buchform ist eine wünschenswerte Bereicherung, denn auch wenn man sich im Internet gut informieren kann, ist ein Buch im (Offline-)Alltag nicht zu ersetzen. (Zu einer empfehlenswerten englischen Einführung siehe hier.)
Das Buch Vegan! des Soziologen Marc Pierschel ist inzwischen in der zweiten Auflage erschienen und verspricht auf 150 Seiten unter anderem zu erklären, "wie Veganismus entstanden ist, wo sich unvegane Inhaltsstoffe verstecken können und auf welche Nährstoffe [man] bei der Ernährung besonders achten" sollte (Klappentext).
   

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30. September 2011

[Pressemitteilung] Wer schützt die Tiere vor den Tierschützern?


Welttierschutztag 2011

Leichen Auslegeaktion Fulda 29.07.11 Am 4. Oktober - drei Tage nach dem Weltvegetariertag - ist Welttierschutztag.

Dabei wollen Tierschützer die Ausbeutung anderer Tiere keineswegs beenden, sondern lediglich reglementieren und reformieren. Wo Tierrechtler Freiheit und die Abschaffung von Mord fordern, beschränken Tierschützer sich auf größere Käfige und "schonende Schlachtung" (was könnte weniger schonend sein als die Ermordung?), vor allem aber auf besonders spendenträchtige Themen, die nicht zuletzt deshalb so gut bei den Spendern ankommen, weil sie weit entfernt sind oder nur "Kuscheltiere" oder Randaspekte, kaum aber sie selbst betreffen (Gallenbären in China, Stierkampf, Robben, Tierversuche, Jagd usw.), so dass die Spender sich mit ihren Ablasszahlungen ein vermeintlich gutes Gewissen erkaufen, ohne dass sie - oder die Tierschützer - ihr eigenes, tierausbeuterisches Verhalten überdenken oder gar ändern zu müssen.

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27. September 2011

[Pressespiegel] Ethikrat gegen "Mensch-Tier-Mischwesen"

Die genetische Veränderung hat als Forschungsmethode großes Potenzial. Sie hat auch ethische Konsequenzen, vor allem, weil sie bisher hauptsächlich zulasten unzähliger nichtmenschlichere Tiere ging, die als Versuchsobjekte herhalten mussten. Inzwischen schlägt das Thema höhere Wellen. Nicht etwa, weil die Tierversuchszahlen deutlich ansteigen (allem Tierschutzreformismus zum Trotz). Sondern, weil die auf Hochglanz polierte "Würde" der Krone der Schöpfung (auch bekannt unter: der Mensch) Gefahr läuft, einen Kratzer zu bekommen. Dann nämlich, wenn menschliches und nichtmenschliches genetisches Material kombiniert wird und daraus Mischwesen bzw. Chimären entstehen würden.

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26. September 2011

[Pressemitteilung] Je vier Vegetarier ermorden mehr als eine Kuh


*** Weltvegetariertag 2011

Opfer der VegetarierAm 1. Oktober ist Weltvegetariertag. Erneut Anlaß, darauf hinzuweisen, dass Vegetarier für ihren Milch- und Eikonsum Rinder und Hühner töten. "Es genügt nicht, dass sie keine Katzen, Robben oder Pferde für ihr Essen ermorden, und es ist zynisch, wenn sie an diesem Tag zelebrieren, dass sie die Leichen ihrer Opfer nicht verzehren, sondern anderweitig entsorgen, statt endlich das Morden zu beenden und vegan zu werden", kritisiert Achim Stößer von der Intiative Maqi - für Tierrechte, gegen Speziesismus.

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[Rezension] Marsili Cronberg: Wie ich verlernte Tiere zu essen

Marsili Cronberg, bekannt geworden durch seinen Blogeintrag „Veganer sind auch nur Menschen“, möchte mit seinem Buch „Wie ich verlernte Tiere zu essen“ für mehr Verständnis gegenüber der veganen Lebensweise sorgen:
„Cronberg formuliert die Zielgruppe so: Vegetarier und Veganer werden sich verstanden fühlen, keine Frage. Doch ich stelle mir vor, wie sie dieses Buch nach endlosen und erschöpfenden Diskussionen ums Thema Bekannten oder Verwandten weiterreichen und diese dann nach ein paar Tagen anrufen und mit einem tiefen Seufzen berichten: ,Jetzt weiß ich, was du meinst. Jetzt verstehe ich dich.'“ (Aus der Buchbeschreibung des Vegan Wonderland).
 

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4. September 2011

[Rezension] Norbert Hoerster: Haben Tiere eine Würde?

Bereits der Titel macht stutzig. Denn wer Hoerster kennt, weiß, dass er die Frage nicht zu bejahen denkt. Wenn er sie widerlegen will, wäre das jedoch kaum eines Buches wert, denn diese Frage kommt innerhalb der Tierethik selten vor. Oder genauer gesagt: Sie wird meist nur insofern diskutiert, als dagegen argumentiert werden muss, dass Tiere keine Rechte hätten, weil ihnen die Würde fehle. Sicherlich gibt es auch einige Tierschützer, insbesondere bei den Theisten unter ihnen, die diesen Begriff benutzen, vorrangig, um für "schonendes Schlachten" u. dgl. zu argumentieren. Aber dies als eine "Grundfrage der Tierethik" zu bezeichnen (so der Untertitel), scheint etwas übertrieben.
 
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12. August 2011

Die „China Study“ und die Unkritischen

Jonathan Safran Foers Buch Tiere essen wurde von den Medien bald nach Erscheinen zur „Bibel der Vegetarier“ erklärt. Der Vergleich passt auf unfreiwillige Weise, denn das bedeutet: Es ist ein Buch, das weitgehend ungelesen ins Regal gestellt wird und in dem man, wenn man es denn einmal liest, Aussagen findet, die den Behauptungen darüber widersprechen. So wie die Bibel als „Buch der Liebe“ deklariert wird, obwohl sie voller Gewaltverherrlichung steckt, tritt Foer nicht (einmal) für Vegetarismus ein, sondern nur für die Reduzierung des Fleischkonsums.

Nun steht das nächste Buch, das zu einer „Bibel“ wird, in der Reihe. Es handelt sich um Campbells China Study.

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1. August 2011

Tierbefreiung: 7 Hennen gerettet

Hühnerbefreiung aus aus Aufzuchtanlage 29.07.2011 In der Nacht zum Freitag befreiten Aktivisten der Tierrechtsinitiative Maqi sieben etwa acht Wochen alte Hühner aus einer Hennenaufzuchtanlage für sogenannte Legehennen.

Unmittelbar nach dem Schlüpfen werden die Küken bei für die Eierproduktion ausgebeuteten Zuchtlinien nach Geschlecht getrennt und fast alle männlichen vermust oder vergast. Aus der Brüterei werden die Küken in "Aufzuchtanlagen" wie diese transportiert, und wenn sie mit fünf Monaten beginnen, Eier zu legen, in Betriebe zur Eierproduktion gebracht.

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Tierrechtler konfrontieren Unveganer mit Leichen ihrer Opfer

Leichen Auslegeaktion Kassel 30.07.11Leichen Auslegeaktion Fulda 29.07.11Am Freitag setzten Aktivisten der Tierrechtsinitiative Maqi die Passanten auf dem Bahnhofsvorplatz in Fulda, am Samstag auf dem Königsplatz in Kassel dem Anblick der Leichen von Schweinen und Hühnern aus, um ihnen so die Auswirkungen ihres Unveganismus vor Augen zu führen.

In der Nacht zuvor hatten die Tierrechtler sieben Vögel aus einer Hennenaufzuchtanlage befreit (siehe Pressemitteilung vom 30. Juli).

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19. Juli 2011

Neuer Tierschutz – Anspruch und Wirklichkeit


Über Reformismus vs. Abolitionismus wurde schon viel geschrieben. Aber nicht genug. Ich versuche mit diesem Artikel vordergründig zwei Sachen: Einmal die Diskussion und alle (halbwegs ernstzunehmenden) Argumente gegen den Abolitionismus aufzulisten und zu diskutieren. Und einmal, die Hauptargumente gegen den Reformismus gestützt auf wissenschaftliche Quellen zu untermauern (das erste Argument erstmals für den deutschsprachigen Raum und das zweite Argumente überhaupt zum ersten Mal): (1) Dass er für die Tierausbeutungsindustrie finanzielle Vorteilen bringt (bzw. bringen kann) und (2) dass die großen Tierschutzorganisationen den Reformismus nicht benutzen, weil er am besten funktioniert, sondern weil er am ehesten garantiert, dass an sie Geld gespendet wird.

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3. Juli 2011

[Rezension] Martin Schlatzer: Tierproduktion und Klimawandel

Martin Schlatzer erläutert in seiner Arbeit, welche Dimension der Einfluss auf Gesundheit und Umwelt durch den Ernährungssektor hat und erörtert zum einen politische, aber auch individuelle, Maßnahmen welche dazu beitragen sollen die ökologischen, ökonomischen und gesundheitlichen Problemen, denen wir gegenüberstehen, zu lösen.

Einleitend erklärt er welcher Methoden sich die Wissenschaft der Ernährungsökologie bedient, gibt Einblicke in die Erstellung von Ökobilanzen, die Bewertung des Treibpotentials mittels CO2-Äquivalzenzen, etc. und erklärt welche Faktoren er bei der Untersuchung und Bewertung von Umweltauswirkungen als relevant erachtet.


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5. Juni 2011

[Rezension] Theresa Bäuerlein: Fleisch essen, Tiere lieben

Antivegane Bücher haben zurzeit Konjunktur. Diese Entwicklung ist grundsätzlich positiv zu bewerten. Denn sie zeigt, dass dieses Thema eine solche Bedeutung erlangt hat, dass Gegenreaktionen nötig werden. Eine negative Seite hat es aber auch: Es ist frustrierend, diese Bücher zu lesen. Nicht weil, ihre Ansichten nicht mit den meinen übereinstimmen (das wusste ich bereits, bevor ich eines davon aufschlug), sondern weil die Argumentation unglaublich schlecht ist. So verhält es sich auch mit Fleisch essen, Tiere lieben von Theresa Bäuerlein.

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31. Mai 2011

Tag der Milch 2011

Gefangengehaltene Rinder

Lügen über Drüsensekrete

Am 1. Juni ist der "Tag der Milch", auch Weltmilchtag oder Internationaler Tag der Milch genannt. In den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts wurde er vom internationalen Verband der Milchwirtschaft eingeführt, um vor allem Kinder und Eltern bezüglich der angeblichen Vorteile des Konsums von Drüsensekreten anderer Spezies zu indoktrinieren. Mittlerweile wird dieser Tag wie auch andere Tierausbeutungspropagandatage von Antispeziesisten genutzt, um über die tatsächlichen Hintergründe dieser und anderer Formen von Unveganismus aufzuklären.

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28. Mai 2011

[Pressespiegel] Gemüse ohne Mist

Anlass der typischen Maxeiner-Miersch-Tierausbeutungspropaganda war der sogenannte "Dioxin-Skandal", doch dank EHEC - Fäkalbakterien, ausnahmsweise nicht wie sonst über Leichenteile oder Drüsensekrete verbreitet, sondern über Güllegurken - ist der Artikel aktuell.

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Methoden der Veganismusgegner

Es gibt einen antiwissenschaftlichen Affekt im Umgang mit Veganismus. Allen voran von den Medien, haben sie sich doch Teile von ihnen noch nie für Fakten interessiert, sondern für Schlagworte und Spekulationen. Aber auch einzelne Wissenschaftler zeigen, dass sie diesem Niveau in nichts nachstehen. Schuld sind aber ebenso einige verantwortungslose Personen unter den Veganern, die Ernährungslehren anhängen und Veganismus dadurch in Verruf bringen.


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8. Mai 2011

[Rezension] Lierre Keith: The Vegetarian Myth

Wer denkt, Natur- und Umweltschützer sind prinzipiell tierrechts- und veganismusfreundlich, unterliegt einem Irrtum. Ob (ehemalige) Grünen-Politiker oder Öko-Aktivisten – in Kreisen, in denen "Natürlichkeit" beschworen wird, ist Kritik am unnatürlichen Veganismus nicht fern.

Zu den Veganismusgegnern gehören auch die Primitivisten. Ihr Anliegen ist die Kritik an der Zivilisation als solche. Sie wird als naturzerstörend und das menschliche Zusammenleben degenerierend betrachtet. Das Ziel ist die "Rückkehr" zur vorzivilisatorischen Lebensweise in Kleingruppen und einer Gesamtbevölkerungshöhe von unter 100 Millionen Menschen. Zu dieser Gruppe gehört auch Lierre Keith, die den Begriff Primitivismus in ihrem Buch The Vegetarian Myth. Food, justice, and sustainability (2009) auffällig vermeidet. Die Zugehörigkeit ist jedoch unverkennbar. Neben inhaltlichen Parallelen zu dieser Strömung darf der im Buch mehrfach zitierte Chef-Primitivist Derrick Jensen auch auf der Umschlagseite seine persönliche Empfehlung für Keiths Werk bekunden.

Die Autorin will vor allem drei Punkte verdeutlichen: (1) Der ethische Anspruch des Veganismus ist fehlerhaft, Tiere zu nutzen und zu töten ist nicht per se falsch; (2) Zivilisation ist schlecht und auch vegane Landwirtschaft würde die Erde zerstören; (3) Veganismus ist per se gesundheitsschädlich, da der menschliche Körper für Tierprodukte ausgelegt ist. Sie selbst spricht meist zwar von "Vegetarismus", aber bezieht es genauso auf den Veganismus.

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21. April 2011

Pressemitteilung: Internationaler Tag gegen Tierversuche


Am kommenden Ostersonntag ist, wie an jedem 24. April, Tierversuchstag.

Anders als Welteitag, Tag der Milch, Tag des Butterbrots usw. ist dieses kein Tag der Propaganda für Tierversuche, sondern dagegen (wobei auch die genannten Tierausbeutungspropagandatage seit einigen Jahren von Tierechtlern zur Aufklärung umgenutzt werden und so zum Bumerang für die Tierausbeutungsindustrie wurden).

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10. April 2011

[Rezension] Mark Rowlands: Animals Like Us

Ein populäres Argument gegen Tierrechte ist die Behauptung, die ethischen Normen in unserer Gesellschaft kämen dadurch zustande, dass die Menschen einen (hypothetischen) Vertrag miteinander darüber schließen, was erlaubt und was verboten ist. Da nichtmenschliche Tiere am Vertragsschluss nicht beteiligt sind und sein können, gibt es auch keine direkten Pflichten ihnen gegenüber. Sie stehen außerhalb der moralischen Gemeinschaft.

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3. April 2011

Politische Bildung


Medienberichte, die sich positiv über Veganismus äußern, sind in der Flut der Mangelernährungspropaganda noch immer eher selten, aber immerhin nicht mehr allzu außergewöhnlich.

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31. März 2011

"Wer sind wir denn?"

 Artikel im "fluter":
Haben wir das Recht, jeden Tag Millionen Tiere zu töten?
Diese Frage beantworten immer mehr Menschen mit Nein. Das Gesetz geht widersprüchlich mit Tieren um: Einerseits gibt es Paragrafen gegen Tierquälerei, andererseits ist die industrielle Produktion billiger Schnitzel kein Vergehen. Unterwegs mit einem radikalen Tierrechtler.


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20. März 2011

Vegane Klischees vs. Realität

6. März 2011

[Rezension] Johann S. Ach: Tierversuche und moralischer Individualismus

Johann S. Ach: Warum man Lassie nicht quälen darf. Tierversuche und moralischer Individualismus (= Tierrechte – Menschenpflichten, Bd. 2), Fischer-Verlag, Erlangen 1999

Johann Ach, derzeit Privatdozent am Institut für Ethik, Geschichte und Theorie der Medizin der Universität Münster, befasst sich vordergründig mit ethischen Fragen des Klonens bzw. der Gentechnik, der Nanotechnologie, Organtransplantation, Euthanasie und vergleichbaren Bereichen. Er hat sich aber wiederholt auch mit tierethischen Fragen beschäftigt. Der Titel des Buches (der wahrscheinlich vom Verlag stammt) – das fällt im Vornherein unangenehm auf – ist reichlich kontraintuitiv: Statt eines populärwissenschaftlichen Textes, den man vermuten könnte, erwarten den Leser philosophisch anspruchsvollere Reflexionen.

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2. März 2011

Weltgebetstag 2011

Wes' Brot ich ess' ...

Am kommenden Freitag ist wie an jedem ersten Freitag im März Weltgebetstag. Weltgebetstag der weiblichen Hälfte der Menschheit zumindest, genauer: eines Teils der Menschheit, der einem der biblischen Götter anhängt.

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Wenn Hühner Robben wären

Erstaunlich einsichtig wären Tierschützer, wenn man eine Spezies (und eine Tötungsart) gegen eine andere austauscht. Wie bei folgendem Artikel.

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"Veganes Leben": Achim Stößer im Radiointerview

Wolf's Talk, Das Interviewmagazin mit Heiko Wolf, 24. Februar 2011

siehe http://maqi.de/presse.html#veganes-leben.

10. Februar 2011

Darwin-Tag 2011

Am 12. Februar - dem Geburtstag des Begründers der Evolutionstheorie, Charles Darwin - ist Darwintag, an dem der Öffentlichkeit naturwissenschaftliche Erkenntnisse (im Gegensatz zu religiösen Phantasmagorien) nahe gebracht werden sollen. So etwa die Tatsache, dass Menschen eine der sieben lebenden Menschenaffenarten (Hominiden) sind und unsere Vorfahren keineswegs von einem allmächtigen Töpfer aus einem Lehmklumpen erschaffen wurden, sondern von Fischen, die Beine entwickelten und so das Land eroberten, abstammen.

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9. Februar 2011

Schimmelpilze zersetzen die Tierrechtsbewegung

Es ist ein Kreuz mit dem Schimmel: Kaum glaubt man ihn an einer Stelle beseitigt, wuchert er an einer anderen. Häufig befallen und zerstören Schimmelpilze Körpergewebe mit tödlichem Ausgang.

Seit Jahren wird die sogenannte Tierrechtsbewegung (setzen wir einmal voraus, dass es etwas gibt, das so bezeichnet zu werden verdient) zersetzt von Tierrechtsverletzern.

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8. Februar 2011

Tierbefreiung: Henne aus Freilandhaltung gerettet

Am gestrigen Samstag fanden Aktivisten der Tierrechtsinitiative  Maqi bei Recherchen in Thüringen in einer Freilandhaltung eine Henne, die aus dem vergitterten Sektor entkommen war und unter den Bodengittern umherirrte. Ohne Zugang zum Wasser wäre sie in kurzer Zeit verdurstet.

Für das Huhn erwies sich das als Glücksfall. Den Tierrechtlern gelang es, die Henne hervorzuholen. Um sie nicht wieder in ihr Gefängnis zurücksetzen zu müssen, entschieden sie, den Vogel mitzunehmen.

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2. Februar 2011

Die Angst vor der Konsequenz

Was hat sie nur angerichtet? Karen Duve schreibt ein Buch über das Essen und macht den entscheidenden Fehler, den Veganismus als einzig ethisch konsequente Lebensweise zu benennen. Das Feuilleton ist gar nicht begeistert und auch zwei große deutsche Zeitschriften sehen sich ungewollt mit diesem Thema konfrontiert.

Dabei fing alles so harmlos an. Jonathan Foers "Tiere essen" wurde Mitte 2010 ins Deutsche übersetzt und erntete, erwartungsgemäß, fast nur Zustimmung. Denn sein Buch ist ein "Plädoyer gegen die Massentierhaltung", und gegen "Massentierhaltung" ist schließlich jeder; Kritik bekam er nur für offensichtliche Fehler. Die Forderung lautet, den "Fleischkonsum" etwas "einzuschränken". Wie viel Einschränkung ist jedem selbst überlassen und nicht mehr 88 Kilo im Jahr, sondern nur noch 87 Kilo zu essen, ist auch eine "Einschränkung".

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30. Januar 2011

[Rezension] Karen Duve: Anständig essen

Was oder wen darf man essen und was oder wen nicht? Solche Fragen sind im aktuellen Gespräch. Jonathan Foer stieß die Debatte an mit der Frage, ob man Tiere essen dürfe. Seine Antwort: aber selbstverständlich. Und von anderen Tierprodukten war hier nicht einmal die Rede. Nach Foer konnte es eigentlich nur besser werden, so legte man, wenn auch etwas bange, Hoffnung in Duves lang angekündigtes Buch.

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28. Januar 2011

Meat Abolition Day - Tag zur Abschaffung von "Fleisch"

Am 31. Januar ist der "World Day for the Abolition of Meat", der internationale Tag zur Abschaffung des "Fleisch"konsums.

"Fleisch" bezeichnet hier tote - meist nichtmenschliche - Tiere: ganze Leichen oder Leichenteile. "Teils sind sie noch als Tiere erkennbar wie kleinere Fische und andere Meerestiere wie Hummer oder auch Vögel (z.B. 'Grillhähnchen', 'Weihnachtsgans'); gelegentlich auch größere Säugetiere ('Spanferkel', 'Ochse am Spieß'),", so Achim Stößer von der Tierrechtsinitiative Maqi. "Teils sind sie von professionellen Leichenschändern, u.a. sogenannten 'Metzgern' bis zur Unkenntlichkeit verunstaltet ('Wurst', 'Nuggets', 'Fischstäbchen' usw.)."
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21. Januar 2011

Interview: "Vegetarier sind genauso Mörder wie alle Unveganer"

Achim Stößer über eine komplett tierfreie Ernährung

Achim Stößer im Gespräch mit Stephan Karkowsky

Der hessische Tierrechtsaktivist und Science-Fiction-Autor Achim Stößer gilt als einer der kompromisslosesten Veganer Deutschlands. Nicht-vegane Freunde habe er nicht, da er "beispielsweise auch keine Rassisten als Freunde" habe.

Stephan Karkowsky: Für den letzten Teil der "Radiofeuilleton"-Reihe "Tiere essen" haben wir heute einen hessischen Tierrechtsaktivisten eingeladen. Achim Stößer schreibt Science-Fiction-Storys und gehört in der Gegenwart zu den radikalsten und kompromisslosesten Veganern Deutschlands. Guten Morgen, Herr Stößer!

Achim Stößer: Ja, guten Morgen, Herr Karkowsky!

Karkowsky: Ich durfte lernen, dass es weniger als 80.000 Veganer in Deutschland gibt - Sie sind nun einer davon. Was essen Sie denn und was essen Sie nicht?

Stößer: Ich esse im Prinzip alles außer Tierprodukten, das heißt natürlich keine Leichen, also Teile von toten Tieren, und natürlich auch keine Eier, keine Milchprodukte, kein Honig und so weiter.

Karkowsky: Sahne, Quark fällt alles aus?

Stößer: Das fällt in der nicht-veganen Version aus, ja, aber das gibt es natürlich alles in Veganervariante auf Pflanzenbasis, also Sojamilch, Reismilch, Dinkelmilch und so weiter, entsprechend auch Quark, wobei Tofu, die deutsche Bezeichnung für Tofu ist ja Sojabohnenquark, von daher kann man das durchaus als Quarkalternative zum Beispiel verwenden.

Karkowsky: Wie halten Sie es denn mit anderen Tierprodukten, also mit Lederschuhen, Möbeln, Federboas und so weiter?

Stößer: Ja, also Veganismus ist natürlich nicht eine Ernährungsform, wie das gern geglaubt wird, sondern das ist eine Lebenseinstellung, die sich auf alle Bereiche des Lebens bezieht. Das heißt, ich trage natürlich beispielsweise keine Lederschuhe. Bei der Ernährung, die steht natürlich insofern im Vordergrund, als die meisten Leute oft mehrmals sogar täglich was essen, während Schuhe oder Sofas nicht ganz so oft gekauft werden.

Karkowsky: Nur mal so aus praktischen Gründen gefragt: Ist es im Winter nicht hinderlich, keine Lederschuhe zu tragen?

Stößer: Nein, nein, also das ist überhaupt kein Problem. Also, ich trage im Moment auch nicht die Klischeestoffschuhe, da gibt es inzwischen auch von der Technik her wesentliche bessere Materialien als Tierhaut. Also nicht nur aus ethischen Gründen, sondern auch aus ganz pragmatischen Gründen ist das überhaupt nicht notwendig.

Karkowsky: Aber ich nehme an, die ethischen Gründe stehen bei Ihnen im Vordergrund, oder? Warum tun Sie das, warum sind Sie Veganer?

Stößer: Ja, natürlich, die ethischen Gründe sind die Gründe, aus denen ich Veganer bin, ganz einfach, weil durch Unveganismus eben Tiere umgebracht werden. Tiere werden dafür gefangen gehalten, ihr Leben lang normalerweise, und dann eben getötet, und das möchte ich nicht für mich haben, dass die Tiere für mich getötet werden. Und letztendlich möchte ich eine Gesellschaft haben, in der das grundsätzlich nicht passiert.

Karkowsky: Und da wird Ihnen sicherlich oft entgegengehalten, das gehört ja nun zur Kulturgeschichte der Menschen dazu, dass wir nicht nur Farmer, sondern auch Tierhalter sind - was sagen Sie dann?

Stößer: Ja, inzwischen sind wir - zumindest einige von uns - aus den Höhlen raus und müssen nicht mehr auf Cro-Magnon -Niveau uns verhalten. Also es war durchaus früher üblich, auch andere Dinge zu tun, die heute nicht mehr so gebräuchlich sind. Ein klassisches Beispiel: Sklavenhaltung etwa ist heute weitgehend verpönt und so gut wie - sage ich mal - abgeschafft. Das bezieht sich auf die menschlichen Sklaven, aber auf die nicht-menschlichen Sklaven ist das natürlich genauso anzuwenden und muss beendet werden.

Karkowsky: Sagen Sie mir was zu Ihrem Alltag: Wie einfach oder auch wie anstrengend ist es denn, die Veganer-Ethik im Alltag konsequent durchzuhalten?

Stößer: Ja, das ist mittlerweile überhaupt kein Problem mehr. Also als ich angefangen habe vor ungefähr 19 Jahren mit dem Veganismus, war es noch nicht ganz so einfach, da musste ich schon einige Kilometer fahren, um beispielsweise Sojamilch zu bekommen - die gibt es heute in jedem Discounter. Und ansonsten, also es ist wirklich überhaupt kein Problem, und es gibt natürlich inzwischen viel Erfahrung. Wenn man das mal eine Weile gemacht hat, dann ist das einfach Alltag und man bemerkt es gar nicht mehr wirklich in der Regel.

Karkowsky: Wie gehen Sie denn mit Leuten um, die keine Veganer sind, haben Sie da Freunde?

Stößer: Nicht-vegane Freunde habe ich nicht, nein, also ich habe beispielsweise auch keine Rassisten als Freunde. Das würde mir einfach nicht liegen, mit Menschen, die Tiere umbringen, um sie beispielsweise aufzuessen, befreundet zu sein.

Karkowsky: Aber hat ein Mensch nicht eine viel komplexere Persönlichkeit, als ihn zu reduzieren auf diesen Tatbestand des Unveganismus?

Stößer: Hat ein Mensch nicht eine viel komplexere Persönlichkeit, als ihn zu reduzieren beispielsweise auf den Tatbestand des Faschismus? Also ich wäre auch nicht mit einem Neonazi zum Beispiel befreundet, auch wenn der beispielsweise sich sozial irgendwie engagiert für benachteiligte Kinder.

Karkowsky: Sie hören Achim Stößer, den wir als Veganer eingeladen haben in unserer Reihe "Tiere essen". Herr Stößer, sind denn manche Dinge für Sie schlicht unmöglich, wie zum Beispiel der Besuch eines Restaurants, wo unter anderem auch Tierprodukte verwendet werden?

Stößer: Unmöglich wäre das oder ist das sicherlich nicht, ich möchte das allerdings, ich persönlich, möchte es nicht machen. Es gibt viele Veganer, die das tun, die dann eben in einem, ich sag mal, normalen Restaurant etwas Veganes dann essen. Mir persönlich ist das unangenehm. Also. ich gehe zum Beispiel auch nicht in ein Leichenschauhaus und lecke da die Bahren ab, also das wäre mir einfach unangenehm. Und ich möchte auch nicht unbedingt neben Leuten essen, die sich jetzt da beispielsweise irgendwelche toten Tiere in den Mund schieben, wenn sich das vermeiden lässt.

Karkowsky: Würden Sie denn in Geschäften Schuhe kaufen, Jeans oder Wintermäntel, wenn die auch Lederprodukte oder Felle im Angebot haben?

Stößer: Ja, das ist im Moment in der gegenwärtigen Situation kaum anders zu machen, da fast überall unvegane Produkte verkauft werden, außer in einigen wenigen veganen, im veganen Versandhandel. Da gibt es dann nur vegane Produkte, aber das ist ganz selten, und das reicht auch nicht wirklich aus.

Karkowsky: Konsequent leben ist ja grundsätzlich etwas, vor dem man Respekt haben sollte. Wie begegnet Ihnen denn die Gesellschaft, zeigen die Menschen Verständnis?

Stößer: Das ist ganz unterschiedlich. Also viele zeigen Verständnis, sagen auch, dass sie das gern auch machen würden, viele werden durch Kontakt mit mir natürlich selbst vegan, andere verstehen das natürlich überhaupt nicht. Also da lässt sich nichts irgendwie pauschal sagen.

Karkowsky: Nun wird unsere Reihe "Tiere essen" angeregt durch die beiden Vegetarierbücher von Karen Duve und Jonathan Safran Foer, "Anständig essen" und "Tiere essen". Seit gestern sind die Autoren im Doppelpack in Deutschland auf Lesereise. Sind Sie denn froh darüber, dass diese Bücher die Menschen aufmerksam machen auf das Unrecht Tieren gegenüber?

Stößer: Nun, zum einen ist der Effekt natürlich, dass das im Gespräch ist in den Medien, jetzt auch hier, das ist natürlich ein positiver Effekt. Die Konsequenz, oder vielmehr fehlende Konsequenz, der beiden Autoren ist da natürlich ein ganz anderer Aspekt. Da wird natürlich eine Tür geöffnet, ein Tor geöffnet für Inkonsequenz, für Tierausbeutung - und genau das ist es ja, was eigentlich abgeschafft werden muss.

Karkowsky: Aber Vegetarier dürften Ihnen doch immer noch lieber sein als Fleischesser, oder?

Stößer: Da gibt es eigentlich keinen wesentlichen Unterschied. Also, ob nun die Opfer aufgegessen werden oder nicht, ist hier irrelevant. Vegetarier sind genauso Mörder wie alle Unveganer. Für die Eiproduktion werden die männlichen Küken gleich am Schlüpftag vermust oder vergast und die Hennen nach einem Jahr umgebracht, weil die sogenannte Legeleistung nachlässt, obwohl die Lebenserwartung 20 Jahre beträgt. Und ungefähr auch die Lebenserwartung von Rindern, da ist es ähnlich. Die Rinder müssen natürlich jedes Jahr schwanger werden, die Kühe …

Karkowsky: Um Milch zu produzieren.

Stößer: … um Milch zu produzieren, genau. Ja, die werden dann nach vier Jahren ungefähr umgebracht, die Kälber die dabei jedes Jahr entstehen, natürlich entsprechend auch, soweit sie nicht wieder selbst, wenn sie weiblich sind, für die Milchproduktion eingesetzt werden.

Karkowsky: Nun könnte man argumentieren, es gäbe diese Tiere gar nicht, wenn sie nicht für die Lebensmittelproduktion gezüchtet worden wären.

Stößer: Das ist richtig. Wäre es in Ordnung, Sklaven zu züchten, nur damit diese Sklaven existieren? Ein nicht existierendes Lebewesen, bevor es anfängt zu existieren, hat ja keine Interessen. Die Lebewesen, wenn sie dann existieren, haben sehr wohl Interessen, und deren Interessen, deren Recht auf Leben und so weiter wird massiv verletzt durch Unveganismus.

Karkowsky: Was halten Sie denn - und auch die Frage kennen Sie natürlich - von Tieren, die Tiere essen?

Stößer: Nun, das ist so, dass beispielsweise männliche Löwen auch die eigenen Kinder beziehungsweise die Kinder von anderen Löwen essen, das ist natürlich keine Rechtfertigung, dass wir das tun. Ein Kind beispielsweise von drei Jahren, das mit der Jagdwaffe seines Vaters einen Spielkameraden erschießt, kann gar nicht begreifen, was es da tut, und wird deswegen von den Gesetzen auch entsprechend behandelt. Und ähnlich verhält es sich auch etwa mit einem Schimpansen, der sicherlich nicht weiß, was er da tut, wenn er einen anderen Affen umbringt.

Karkowsky: Also der Mensch als Vernunftwesen sollte sich grundsätzlich anders verhalten als die anderen Tiere?

Stößer: Mit dieser Fähigkeit, das zu tun - jeder, der das weiß, dass es möglich ist, hat eigentlich die Verpflichtung, das zu tun, ja.

Karkowsky: Was ist mit den Pflanzen, die sind ja auch Lebewesen? Da gibt es den Zellularbiologen Frantisek Baluska von der Universität Bonn, der sagt, Pflanzen hätten sogar mehr Sinne als Menschen, und manche Ethnobotaniker sind sich sogar sicher, Pflanzen hätten eine Seele. Warum machen Sie da einen Unterschied?

Stößer: Ja, also eine Seele per se existiert ja ohnehin nicht, weder bei Pflanzen noch bei Tieren. Also, ich bin Atheist und glaube nicht an so etwas wie eine Seele. Wenn Sie Bewusstsein oder etwas in der Richtung damit meinen, das ist natürlich etwas ganz anderes, aber ich denke, da wird das durchaus falsch dargestellt. Diese sogenannten Sinne sind keine Sinne in der Wahrnehmungsbedeutung. Also ich denke, eine Karotte ist hinreichend untersucht, um sagen zu können, die hat kein Bewusstsein, die hat keine Interessen, und deswegen besteht da nicht irgendwie die Notwendigkeit, ihr Lebensrecht in Betracht zu ziehen. Ganz anders ist das etwa mit einem Huhn, das sehr wohl ein Lebensinteresse hat.

Karkowsky: Als Tierrechtsaktivist haben Sie ja auch eine Mission, Sie wollen die Menschen überzeugen. Wie oft gelingt Ihnen das?

Stößer: Das kann ich natürlich schlecht sagen. Also ein Großteil unserer Aufklärungsarbeit findet ja heutzutage natürlich im Internet statt, und da gibt es natürlich nicht immer ein Feedback, also dass die Leute sagen, ja, ich bin jetzt vegan geworden, aber durchaus sehr oft. Also gerade durch unseren Artikel "Vegetarier sind Mörder" sind schon sehr viele Menschen vegan geworden, weil da eben der Groschen gefallen ist, weil sie da begriffen haben, dass es falsch ist, was sie tun, und sie ihr Verhalten da entsprechend geändert haben. Und das melden einige dann auch, wobei ich absolut nicht abschätzen kann, wie viele dadurch vegan geworden sind, ohne uns das zu sagen.

Karkowsky: Und eine Frage zum Schluss noch, Herr Stößer: Was gibt es bei Ihnen heute zum Mittagessen?

Stößer: Da habe ich noch gar nichts geplant. Gestern, wenn Sie das interessiert, da hatte ich einen ganz einfachen Tomaten-Nudel-Auflauf.

Karkowsky: Der Science-Fiction-Autor Achim Stößer ist einer der kompromisslosesten Veganer Deutschlands, und das hat er deutlich bewiesen in diesem Gespräch, für das ich Ihnen herzlich danke!

Stößer: Ja, ich danke Ihnen auch!


http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/thema/1370166/

9. Januar 2011

[Rezension] Francione/Garner: The Animal Rights Debate. Abolition or Regulation?

Wer es zu kritisieren wagt, wenn Tierschützer mal wieder eine Reform der Tierausbeutung statt deren Abschaffung fordern, wird damit abgespeist, die Reformen würden doch "den Tieren helfen". Dass sie das nicht tun, wird ignoriert, nicht widerlegt. Denn Diskussionen um das Thema Abolitionismus oder Reformismus werden von den Reformisten vermieden oder abgewürgt. Die Reformisten, die sich mit dem Abolitionismus wirklich auseinander setzen (oder es immerhin versuchen), sind selten. Mit entsprechend hohe Erwartungen sieht sich das vorliegende Buch konfrontiert. Hier stellen die Vertreter beider Positionen nicht nur ihre Sicht der Dinge dar, sondern diskutieren auch direkt miteinander.

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6. Januar 2011

[Pressespiegel] Vegane Lebensmittelskandale

Ein Skandal um illegale Tofu-Importe aus Großbritannien verunsicherte 1997 die Verbraucher. Aus Angst vor der Tofuseuche DSE wurden in Deutschland Tausende Sojapflanzen getötet, der Konsum von Tofu ging drastisch zurück. Im Jahr 2000 wurde trotz der Sicherheitsvorkehrungen auch bei einem deutschen Tofu der sogennante Tofuschwamm festgestellt. Als Auslöser der Krankheit gilt die Düngung mit Sojamehl und Sojafett, die 2001 europaweit verboten wurde.

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